Header_Bachforelle_Kainach.png

Die erzieherische Bedeutung des Angelns

In der Erziehung bedeutet, unseren Kindern intergenerationale Werte zu vermitteln. Dabei kann es sich um materielle und imaterielle Werte wie Lebensqualität, Natur, Einstellungen, Wertüberzeugungen, Tugenden und Fertigkeiten handeln. Aus pädagogischer Sicht ist auch das Angeln mit einer Beziehung zur Natur ein Erziehungsmittel. Um den Angelsport auszuüben benötigt man nicht nur den Willen selbst sondern gleichermaßen Respekt, Ehrfurcht, Wissen, Feingefühl um den richtigen Zugang zu dieser Sportart zu erhalten. Der Angelsport kann wie andere Sportarten unter besten Rahmenbedingungen einen erheblichen Beitrag zur Erfüllung einiger zentraler Erziehungsaufgaben leisten. In den nachfolgenden Punkten möchten wir Ihnen aufzeigen, welche Werte wir über unsere Jugendveranstaltungen mit hohem Einsatz vermitteln und unserer jungen Generation mit auf Ihren Lebensweg geben möchten. Um Missverständnissen vorzubeugen soll ausdrücklich betont werden, dass wenn an dieser Stelle von "Angelsport" gesprochen wird, dass nicht auf den Umgang mit den Fischen bezogen ist, sondern ausschließlich die Bewegung in Natur und frischer Luft als Sport bezeichnet wird.

1. Sensibilisierung für Natur- und Tierschutz

Der Gedanke des Naturschutzes findet in der Öffentlichkeit viel Aufmerksamkeit. In weiten Teilen der Bevölkerung fehlt jedoch das Verständnis für das verschlungene Wechselspiel, das den Menschen und die Tier- und Pflanzenwelt in ihrem gemeinsamen Lebensraum verbindet. Gerade diese Naturferne lässt bei jungen Menschen die Vorstellungs- und Gefühlswelt verarmen. Dies kann im äußersten Fall dazu führen, dass Kinder und Jugendliche unempfänglich werden für die Schönheit der Natur und die moralische Pflicht zu ihrer Bewahrung geringschätzen.
Als Angler macht man sich die Natur nicht nur zu nutze oder betrachtet sie als Mittel der Unterhaltung, sondern man dient ihr und pflegt sie. Durch die Einblicke in den Kreislauf des Lebens, die das Angeln mit sich bringt, kann es vor sentimentaler Naturschwärmerei und wirklichkeitsfernen Idealisierungen der Tierwelt bewahren. Jugendliche haben über das "erlebnis- und handlungsorientierte" Angeln u.a. die Möglichkeit, realistische Vorstellungen über die Gewinnung von Nahrungsmitteln und deren Herkunft zu erlangen. Je früher die Kinder und Jugendliche mit der Natur vertraut werden, desto besser. Es wird der Eigenwert der Natur erkannt, die Ehrfurcht vor dem Leben geweckt und der Wille zur Erhaltung ihrer Vielfalt gestärkt.

2. Charakterbildung

Bei einem richtigen Zugang zum Angelsport, kann im Regelfall eine persönlichkeitsbildende Wirkung hervorgerufen werden. Einer der wichtigsten ist die Kombination von Freiheit und Bindung, von festen Grenzen und eigener Verantwortung. Einerseits gibt es beim Angeln einen festen Satz von Regeln, an die man sich halten muss. Kinder und Jugendliche sind "Grenzen und Orientierung suchende Wesen", und beim Angeln wird ihnen ökologisches und moralisches Orientierungswissen geboten. Andererseits gibt es genügend Freiraum für eigene Entscheidungen und selbständiges Handeln. Im Freien ist man oft auf sich allein gestellt und muss sich selbst zu helfen wissen. Unerwartete Situationen müssen überwunden, Wind und Wetter ausgehalten und Enttäuschungen ertragen werden. Das sind genau die Situationen, nach denen sich Kinder und Jugendliche sehnen. Sie wollen aus eigener Kraft etwas leisten und sich bewähren. Darüber hinaus kann über den Angelsport eine Reihe von Tugenden wie Geduld, Aufmerksamkeit, Zielstrebigkeit etc. vermittelt werden.

3 . Förderung sozialer Integrität und Kameradschaft

Eine problematische Begleiterscheinung der Moderne ist die Schwächung der Bindungen innerhalb der Familie und zu den größeren sozialen Gemeinschaften. Auch hier kann das Angeln ein Gegengewicht schaffen - entweder als gemeinsame Tätigkeit von Eltern und Kindern oder als Freizeitbeschäftigung, die einander sonst fremde ältere und jüngere Menschen zusammenbringt. Aus dem Interesse und der Anstrengung für die gemeinsame Sache ergibt sich fast zwangsläufig ein Gefühl der Verbundenheit, welches das gegenseitige Verständnis fördert, Vorbehalte mindert und die soziale Integration erleichtert.